Dieser Konzertabend ist ein kammermusikalisches Festspiel der besonderen Art. Mit den vier vertretenen Komponisten treffen wir auf ausgewiesene Meister ihrer jeweiligen Zeit, ihre Werke wiederum werden interpretiert von einigen der gefragtesten Künstler des internationalen Musiklebens. Sonaten von Domenico Scarlatti, dessen Blick auf die barocke Ästhetik eine Fülle von herrlichen Sonaten hervorbrachte, eröffnet das „Festspiel”. Danach gibt die in Berlin geborene Geigerin Sophia Jaffé ihr Debüt bei Allegro Vivo mit einer atemberaubend virtuosen Solosonate des Belgiers Eugène Ysaÿe, die einem Werk für Viola und Klavier von Paul Hindemith gegenüber gestellt ist.
Nach der Pause gehört die Bühne Johannes Brahms und seinem berühmten g-Moll Klavierquartett, bei dessen Uraufführung niemand anderer als Clara Schumann den Klavierpart spielte. Die symphonischen Qualitäten des Werks wurden später von Arnold Schönberg in seiner Bearbeitung für großes Orchester gewürdigt. Ein besonderer Höhepunkt der gesamten Kammermusik ist der Finalsatz des Werks, der „alla Zingarese” tiefe Melancholie und ausgelassene Lebenslust spüren lässt.