„Gassenhauer“
Kammermusik von seiner schönsten Seite
Das internationale Kammermusikfestival Allegro Vivo versetzt in seiner 42. Saison erneut das gesamte Waldviertel in musikalische Schwingungen. Das Festival strahlt als musikalischer Botschafter weit über die Landesgrenzen hinweg und verbindet Menschen aller Generationen in der Begeisterung um das klangliche Miteinander.
„molto appassionato“
Das diesjährige Programm widmet der künstlerische Leiter Vahid Khadem-Missagh der Leidenschaft, „jener Kraft, die Menschen von frühester Jugend zum Erglühen bringt, Schwierigkeiten überwinden lässt und jegliche Kunstentwicklung voranbringt.“ Sie ist als Triebfeder des Menschen seit Beginn des 19. Jahrhunderts ein zentrales Thema und bekommt anlässlich des Beethoven-Gedenkjahres eine besondere Bedeutung.
Künstlermagnet Allegro Vivo
Internationale Künstlerinnen und Künstler kommen jedes Jahr zu Allegro Vivo um als Artists in Residence Meisterkurse zu leiten und in den schönsten Konzertsälen des Waldviertels zu konzertieren. Neben der Pianistin Lilya Zilberstein, die erstmals zu Allegro Vivo kommt, gestalten, Matthias Schorn und László Fenyö das Konzert „Gassenhauer“ am 2. September, 19.30 Uhr in Stift Altenburg.
Das berühmte „Gassenhauer-Trio“ für Klarinette, Cello und Klavier von Ludwig van Beethoven, verbindet einen stolzen, energischen 1. Satz mit einem darauf folgenden berührenden lyrischen Adagio und einem launigen Schlusssatz, der die volle Bandbreite der Instrumente und vor allem das Facettenreichtum der Musiker zum Erklingen bringt.
Eine augenzwinkernde Auftrittsmöglichkeit hat die Leidenschaft in Form des Ohrwurms, oder besser gesagt: des Gassenhauers. Melodien, die uns nicht mehr aus dem Kopf gehen und vielleicht deshalb so belebend wirken. Beethoven kannte dieses Phänomen und baute in den letzten Satz seines » Gassenhauer « -Trios eine Melodie ein, die den Wienerinnen und Wienern des Jahres 1797 nur allzu bekannt war. Ein beliebtes Terzett der Oper » Der Korsar aus Liebe « von Joseph Weigl variierte er nach Herzenslust.
Vom jungen Beethoven zum reifen Brahms: In den 1890er-Jahren wollte der Komponist eigentlich nicht mehr komponieren, doch da und dort reizte es ihn dann doch. Für den geschätzten Richard Mühlfeld, Klarinettist der Meininger Hofkapelle, komponierte Brahms unter anderem das Trio in a-Moll. Das Werk erscheint in wunderbar schimmerndem Licht und wirft einen beruhigten Blick zurück auf das Brahms’sche Komponistenleben.
Internationalität & Regionalität
Die einmalige Verbindung von Kammermusik auf höchstem Niveau, der vielfältigen Konzerte in unterschiedlichen Spielorten und die hohe Resonanz im In- und Ausland wurde mit der Verleihung des Tourismuspreises 2019 durch das Land Niederösterreich in besonderem Maße gewürdigt. Mit dem Maecenas Österreich 2019 wurde die ausgezeichnete Zusammenarbeit des Festivals mit der heimischen Wirtschaft ausgezeichnet.
Allegro Vivo
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