„Violin Reflections“
Vor wenigen Tagen erschien die neueste CD-Produktion der Academia Allegro Vivo unter der Leitung von Vahid Khadem-Missagh mit Werken von Dvořák, Ravel und Piazzolla, die allesamt die Solovioline ins Licht rücken und vom Streicherklang reflektiert werden. Sorgsam ausgewählte Livemitschnitte aus dem Festivalgeschehen werden vom Label AV-Records veröffentlicht.
Was wäre Musik ohne Reflexion? Diese Frage beantwortet Musikjournalist Dr. Joachim Reiber im Begleittext so:
„Sie wäre kaum mehr als Schall und Rauch. Denn erst die Reflexion rundet den Klang und lässt aus Schall Musik werden. Dass die Musik nicht ohne Reflexion auskommt, ist ein Phänomen der Akustik. Aber es ist, wohlgemerkt, ein Phänomen des Geistes.“
Jeder Ton der Musik sei „ein lebendiger, dahinströmender Gedanke“, so der bedeutende Geiger Fritz Kreisler, der Dvořáks „Slawische Fantasie“ für die Violine setzte. Es folgen drei der berühmten „Humoresquen“ op. 101 ebenfalls von Dvořák sowie seine Romanze op. 11 für Solovioline und Orchester. Im zweiten Teil der CD widmet sich Khadem-Missagh der virtuosen Violine mit einer packenden Interpretation von Ravels Konzert-Rhapsodie „Tzigane“. Zum 100. Geburtstag huldigte das Allegro Vivo Festival 2021 dem Tango-Komponisten Astor Piazzolla und ließ seine mitreißenden „Las Cuatro Estaciones Porteñas“ in der vorliegenden Aufnahme erklingen.
„Musik ist ein Dom, ein wunderschöner Dom für die Menschheit, aber nicht ihr Fundament.“ Ein Zitat Fritz Kreislers, als Erkenntnis aus den erschütternden Erfahrungen aus dem 1. Weltkrieg, dem die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre und Monate wohl Recht geben. Doch Dr. Joachim Reiber schließt hoffnungsvoll: „Initiativen wie Allegro Vivo zeigen, dass Musik als bildende Kraft an diesem Fundament bauen kann. Und dann entsteht darauf ein Dom…“.
Pressekontakt:
Katrin Karall-Semler, MA
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